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Mittwoch, 21. März 2007

(noch ohne Titel) 1. Teil [1. Fassung]

Sie gingen spurlos durch den Schnee. Der glitzerte nicht. Unter versteinerten Wolken pfiff kalter Wind durch kahle Bäume, feingliedrige Baumkronen allüber. Allgemeine Farbarmut, Schnee:weiß, Himmel:grau, Fauna:braun, Schnee in allen Nuancen. Mattblau floß ein Bach dahin. „Nimm die Kopfhörer raus, ich will mich unterhalten.“ „Ja.“ „Sieh mal, die Eisschollen“. „Ja.“ „Wir sollten schauen, wie wir auf die andere Seite kommen, dort muss irgendwo die Statue sein.“ „Ich glaube, an der Brücke sind wir schon vorbei.“ „Du weißt auch immer alles besser.“ „Ja, im Grunde schon, aber ich bin mir nicht sicher, ich war hier noch nie.“ „Dabei wohnst du gleich um die Ecke.“ „Ja.“ „Gut, dass du mich hast.“ „Ja. Meinetwegen.“ Lichtveränderung, ein Bruchstück Sonne fiel ins Bild, vervielfältigte sich, ging ab. Knirschenden Schrittes liefen sie den Bach hinab, Nueva und Adaun, mit Eisschollen treibend, lärmendem Schmelzwasser hinterher. „Bei Blake gibt es eine Stelle, wo es heißt, der Mensch habe sich eingeschlossen und sehe alle Dinge nur durch schmale Ritzen seiner Höhle.“ „Denkst du, das könnte etwas mit dem Fehlen dieser Brücke zu tun haben.“ „Ich meine ja nur, im Moment ist der Schnee meinen Augen im Weg.“ „Dein Auge ist dem Schnee im Weg.“ „Im Weg ist mein Auge der Schnee.“ „Das ergibt keinen Sinn.“ „Meinetwegen.“ „Adaun, ich liebe deine blauen Augen.“ Keuchend weiter, Nueva und Adaun, Atemdampf vorm Mund zerfiel. Adaun schwitzte ein wenig in seinem dicken Mantel. „Danach gehen wir aber in irgendein Café, ich habe Lust auf ein ausgiebiges Frühstück, mit warmen Milchkaffee, Croissants, Marmelade und Orangensaft.“ „Ich versuche dir hier etwas elementares nahe zu bringen und du denkst nur ans Essen.“ „Natürlich, nichts kann so erstaunlich sein, dass man danach nicht an sein Wohlbefinden denken kann.“ „Gewagte These.“ „Ich habe Schnee im Schuh, mir ist nicht nach analytischen Diskussionen.“ Unter den Schritten ging die Szene ab, eine Brücke nahte, zu beiden Seiten gesäumt mit Gesträuch, versorgt mit matschigem Braun: ein Weg. „Adaun, das ist es.“ „Das ist was?“ „Was wir gesucht haben, die Antwort.“ „Wir haben eine Brücke gesucht.“ „Ja, sag ich doch.“ „Beschreiten wir sie?“ „Küss mich.“ „Wie abgeschmackt.“ „Küss mich.“ Sie wurzelten ineinander, zwei Lippenvögel miteinander schwebend. Trostlose Parkatmosphäre, bewintert und kalt. Von manchen Ästen fiel Schnee mit Matschgeräuschen; keine anderen Spaziergänger zu sehen, Nueva und Adaun beschritten die Brücke, starrten eine sehr kurze Weile übers Gerüst auf den fortgleitenden Bach, entzündeten sich Zigaretten und gingen weiter, nunmehr in Richtung Westseite des Parks, dicht bewaldet. „Wo ist jetzt die Statue?“ „Keine Ahnung, wir müssen irgendwo falsch abgebogen sein.“ „Aber es gibt nur diesen Weg.“ „Ja, sehr seltsam, eigentlich hätte es mehrere geben sollen.“ „Wir laufen einfach weiter, bis wir das Ende des Parks entdeckt haben und dort orientieren wir uns neu.“ Nueva hängte sich bei Adaun ein, sie gingen schweigend weiter. Für einen Moment waren es nicht mehr Nueva und Adaun, die am frühen Morgen durch diesen Park spazierten auf der Suche nach irgendeiner Statue, aber was es dann war, ist nicht mehr zu sagen. Es wurde wärmer. „Da vorne ist eine Straße, lass uns mal sehen, wo wir sind.“ „Es sind einige Leute unterwegs, die werden uns bestimmt etwas sagen können.“ „Hey, Junge, wo geht’s zur...“ „Monsieur, keine Zeit, die Hinrichtung beginnt bald.“ „Nun, Nueva, das ist allerdings ein Zufall, wollen wir uns beeilen sie zu sehen.“ „Wie du meinst.“ Die Straßen waren in Aufruhr, dreckiges Volk drängte sich auf dem Platz. Die Guillotine war bereits aufgebaut. „Adaun, dein Frack sitzt schlecht, lass ihn mich ein wenig richten.“ „Gut, ich möchte zu so einem feierlichen Anlass nicht als Lump erscheinen.“ „Nun, ich denke, da wird keine Sorge bestehen bleiben, der größte Lump verliert in wenigen Augenblicken seinen Kopf.“ „Schau mal, die Sansculotten marschieren vorbei, der Pöbel ist außer sich.“ „Lieber Adaun, plötzlich ist mir nicht wohl zwischen diesen vielen Menschen, lass uns wieder nach Hause spazieren.“ „Aber dann verpassen wir die Hinrichtung, ich will sicher gehen, dass diesem Lump noch heute der Kopf abgeschlagen wird.“ „Keine Sorge, das Volk wird sich das nicht nehmen lassen, bitte begleite mich zurück.“ „Nun gut, einer so charmanten Dame verweigere ich keinen Wunsch.“ Die Massen peitschten den Dreck der Straße in die Lüfte, Trommelwirbel, Trommelwirbel, Kindgeschrei, Bettler uns Taschendiebe nutzten die Gunst der Stunde. Nueva und Adaun liefen eine Weile durch ein Labyrinth aus Gassen, Straßen und Plätzen. Sie wussten nicht, wo sie waren. „Lass uns bei nächster Gelegenheit in einem Lokal halt machen.“ „Aber du hattest mir versprochen, dass wir erst nach der Besichtigung der Statue frühstücken wollten.“ „Aber mittlerweile ist es fast Mittag und wir sind nicht einmal mehr im Park, von dem ich ehrlich gesagt im Moment auch nicht weiß, wo er liegt.“ „Wir gehen einfach an der nächsten Kreuzung rechts und ein Stück die Hauptstraße entlang, dann kommen wir vielleicht wieder an einen Ort, den wir kennen.“ „Gut, aber wenn uns da irgendwo ein kleines schönes Lokal begegnet wird gefrühstückt.“ „Wir werden sehen.“ Nueva und Adaun blieben nicht lange auf der Hauptstraße, ihr Aufmerksamkeit wurde von einer Passage angezogen, aus der einiger Lärm und Musik zu hören war. „Sieh mal, Auerbach´s Keller, das scheint mir ein hervorragender Ort zum speisen zu sein.“ „Aber das ist eine Kneipe“ „Nun ja, dann nehmen wir eben noch etwas Sekt zu unserem Frühstück, das bestärkt die Sinne.“ „Du meinst, es vergrößert die Ritzen in Blakes Höhle.“ „Oder die Freude am schwachen Licht in dieser.“ „Na gut, mir schmerzen sowieso die Füße, eine kleine Verschnaufpause wird uns gut tun.“ Sie stiegen die Treppenstufen herab. Die Türen wurden aufgestoßen, ein Wirrkopf ritt auf einem Fass vorbei. Adaun zwirbelte sich den Bart, Nueva richtete ihr Kleid. „Lass dich hier nie wieder sehen, wir wollen keine Zauberei in unsrem Laden“, rief ein fettleibiger Kellner. Der Lärm war außerordentlich. Sie setzten sich an einen Tisch im hinteren Teil des Ladens.

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