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Leonie

Wenn ich zu irgendeiner Tageszeit durch die Straßen streife, wird es immer die Suche nach dir sein, Leonie, die mich vom Weg abbringt, ein einzelner Windhauch, der wie ein Boot deinen Geruch zu mir heranträgt und immer werde ich über die Umwege meiner Erinnerung auf Ecken und Hinterhöfe treffen, in denen wir unsre Blicke durchs Dickicht belauschten und unsre Münder endlos sich in diesem Sommer verfingen; diese Tageszeiten, in denen die Stadt sich ganz in ihre Schatten zurückzieht und ich hinter der nächsten Straßenecke deine Sprache vermute, eine Kindersprache, aus deinem Sein erwachsene Wörter, die immer zum ersten Mal werden benutzt sein, wenn dein Mund sie geküsst hat.
Und immer wird die Nacht vom Horizont übers Land herfallen und mich zurücklassen zwischen den Räumen dieser Stadt, es werden fremde Orte sein, an denen ich nie gewesen bin und so schleiche ich zurück durch den atmenden Korridor lauernder Hausfassaden, treffe auf Passanten, die wie ich, nach einem Ausweg suchen, erleichtert, fast befreit, vom elektrischen Licht, das wässrig den Asphalt bekniet; Leonie, im Schaukelstuhl zu sitzen, betrachtend im Fenster ein halbes Spiegelbild, betrachtend, Leonie, deinen Schlaf, in deiner Brust, der diesen Atem schmiedet, der mir immerfort begegnen wird in den Gassen dieser Stadt, den Märkten, Passagen und Träumen.
Und nicht nur dort begegne ich deinem Rest, auch in meiner Kleidung, der Jacke, all den Taschen, in denen du, für einen unachtsamen Moment nur, gelebt hast, Taschen, in denen du deine Briefe, deine Sprache, zurückgelassen hast, „Nimm die Straßenbahnlinie …, an einer Ecke vor der Haltestelle … wirst du einen Blumenladen finden, ein akribisch arrangiertes Farbensemble“, und ich weiß nicht mehr, ob ich sie gesehen habe, diese Blumen, denn deine Stadt hatte keine Namen, keine Straßen, keine Anhaltspunkte, „Sieh mal, die Sonne lauert über den Dächern und die Schatten auf dem Platz formieren eine stumme Nachricht“, es sind diese Orte, zurückgelassen in einem Brief, einem Zettel, sorgsam in einer Kiste verwahrt, meinen Taschen oder zwischen den Buchseiten, weil du wusstest, es ist wichtig, dass sie gefunden werden, wie ein Schatz, Perlen, die ich in meinen Fingern zerreibe, aber die Sprache bleibt, die Momente verschwinden nicht so einfach, wie du hinter der nächsten Kreuzung, wo ich hoffentlich diesen Blumenladen finde, den es vielleicht nie gegeben hat oder ein Rest von dem, was in dieser Stadt, von dir, Leonie, geblieben ist.
Wieder ist es eine dieser Stundenwinde, der sich meiner bemächtigt und meinen Schritt in eine andere Straße lenkt, vom Wege abbringt, den zu gehen mein Ziel war; ein altes verfallenes Fabrikgelände, rotes Gestein, vom Rost ins rot getriebene Rohre, verstaubte Fenster, in die ich kleine Botschaften in einer, mir fremden, Sprache zeichne, deine Sprache und es ist zwecklos, diese armseligen kleinen Linien, Kurven, Schleifen zu ziehen, dies ist keiner von deinen Orten, nichts weist auf dich hin und plötzlich geschieht eine kleine, kaum wahrnehmbare Lichtveränderung und es wird mir klar, dass nicht du es bist, die ich gesucht hatte, all die Tageszeiten; rotes Gestein, dieser Rost, das ist mein Ort, meine Sprache, die ich, wenn auch nicht verstehen, so doch atmen, durch mein Herz pumpen kann, Leonie, hier und in dieser Stunde, dem veränderten Licht, zerbricht etwas, dass einmal der Weg gewesen muss, den zu gehen mein Ziel ist.

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Zuletzt aktualisiert: 14. Mär, 21:31

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