Spiegelschrift

Diese Rezension von Markus A. Hediger hat mich erst auf dieses Manuskript gebracht, ich wusste ja garnicht, dass es dort frei lesbar ist und bin sehr froh über diesen Zugang. Ein absolut wunderbares Werk in Prosa von Benjamin Stein über das Markus A. Hediger ja sehr schon sehr viel wahres gesagt hat. Der Text besitzt ein sehr starken Atem, einen ungemein faszinierenden Puls, dem man sich als Leser hervorragend hingeben kann und für mich ist das doch unter anderem das wichtigste an einer literarischen Arbeit, dass sie atmet und lebt! (was immer das für jemanden heißen mag, für mich ist das definiert genug), dass ich diesen Atem, diesen Puls aufnehmen und er=spüren kann. Die Figuren sind voller Traurigkeit und Leben, auch die Toten, der Blick auf sie sehr vorsichtig und zart. Dass auf eine herkömmliche Erzählweise verzichtet wird (denn eine Handlung gibt es ja durchaus) öffnet neue Räume im Text, lässt sie ineinanderlaufen, sich widersprechen, übereinanderzeichnen, sich einigen und verändern.
Eine unbedingte Empfehlung.